Down Under – Nachschlag

Wie immer wenn ich zu hastig von irgendwo aufbreche, vergesse ich mit ziemlicher Sicherheit etwas. Meistens ist es mein Handy Ladegerät, in diesem Fall aber ein, wenn auch sehr kleiner, Reisebericht zu meinem kurzen Aufenthalt außerhalb einer Reha Klinik in Australien. Nach den Cooks in Sydney anzukommen, war so ziemlich das herbste Kontrastprogramm das ich mir bis dahin vorstellen konnte. Zum einen scheint die Amtssprache in Sydneys Hostel-Welt schon auf Deutsch festgelegt zu sein, zum anderen ist ein typisches erste Welt Land, ohne große Sorgen und mit viel Sonnenschein. Die Locals sind ausgesprochen freundlich und die Exotik beschränkt sich vorerst auf Aborigines die für eine handvoll Dollar ihre neuste CD auf dem Straßenmarkt feilbieten. Aber trotzdem wirkt das alles auf mich irgendwie verkehrt, so aufgesetzt und künstlich und zurück in der Hostel-Lounge beschränkt sich die Kommunikation auch nur auf knappe „Hallo, wie geht’s“, bevor jeder wieder stoisch auf sein Smartphone-Display oder Laptop starrt.

Dummerweise hänge ich erstmal ein paar Tage in Sydney fest, da ich auf meine Ersatz-Kreditkarte warte, deren Versand mit EXPRESS!!! trotzdem genauso lange wie der Normalversand dauert, aber ein millionenfaches mehr kostet. Die Stadt erkunde ich ohne Plan und ohne den instinktiven Kompass, der mich sonst immer von einem Ort zum nächsten geleitet hat und so für meinen Antrieb gesorgt hat. Per Zufall bekomme ich einen Lonely Planet Australia geschenkt und als ich die Fotos darin entdecke, reift die Idee eines Roadtripps in mir. Also organisiere ich einen Campervan und fische einen Tag vor Abfahrt meine Kreditkarte aus der Hostelpost.

On The Road – ich bin mein eigener Tourguide und campe die erste Nacht in einem Nationalpark und treffe Sam der mich zum selbstgebrauten Bier am Lagerfeuer einlädt und am nächsten Morgen surfen und fischen beibringen will. Am morgen kneife ich beim surfen, da es saukalt ist, das Fischen lasse ich mir aber nicht entgehen. Die magere Ausbeute zum Mittagessen, zwei etwa 20 cm große, sardinenähnliche Fische. Ob er schmeckt, weiß ich nicht, denn ich überlasse ihn Sam und packe meine Sachen um weiterzufahren. Zum nächsten Ort, zur nächsten Nacht in der Wildnis. Melbourne lasse ich links liegen, ich will die Great Ocean Road entlangfahren und mir dafür mehr Zeit nehmen…

 

2 comments on “Down Under – NachschlagAdd yours →

    1. Hallo Sebastian,

      weitermachen ja, aber nicht im Sinne der ursprünglich geplanten Weltreise… ich überlege gerade wie ich den Blog zum persönlichen „Reise-Tagebuch“ umgestallte. Ziel: Bis zum Renten-Eintritt jedes Land einmal im Pass abgestempelt zu bekommen. Kick-Off, wenn alles klappt, ist dann hoffentlich im Dezember mit Süd-Ost-Asien. Dann gibt es auch neue Bilder.

      Bin jetzt aber erst einmal wieder zurück in Deutschland und fange im Mai einen neuen Job an, der mir jedoch genug Freiraum lässt um ab und an für länger in die Welt zu fahren. Nutzen möchte ich die Chance in 2014 um 2 Monate nach Tibet und Nepal zu reisen. Es bleibt also spannend.

      Liebe Grüße

      Micha

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