Einen Monat bin ich nun unterwegs, doch eigentlich beginnt meine Reise erst in Iguazú. Denn ich verlasse die vertraute Umgebung meiner Gastfamilie, die sich vier Wochen rührend um mich gekümmert hat, um zu Orten aufzubrechen, die entdeckt werden wollen. Iguazú ist für den Anfang ein guter Ort, er beindruckt wahnsinnig mit seinen Wasserfällen und ich wage erst gar nicht Worte für deren Beschreibung zu finden. Leute: Tickets kaufen – selbst gucken, etwas anderes kann ich nicht empfehlen.
Man kommt sich unter dem tosen der Wassermassen einfach klein und unbedeutend vor und gedenkt respektvoll der Zeit die es benötigt haben muss, sich einen Weg durch die felsige Landschaft zu bahnen. Es muss eine schöne Zeit gewesen sein, voller vergessener Erinnerungen, unbekannter Tiere und ohne Besucherplattformen die zum Bersten mit Touristen gefüllt waren. Das ich ausgerechnet das Osterwochenende für meinen Iguazú Tripp ausgesucht habe, war purer Zufall. Die Statistiken der Guides bestätigen, dass erstaunlich viele Menschen auf diesem Planeten leben. Samstag, 12.000 Besucher, Sonntag immer noch stolze 10.000 Besucher, mit mir an beiden Tagen jeweils einer mehr. Es war etwas voll auf der brasilianischen Seite, was allerdings durch traumhaftes Wetter entschädigt wurde. Der zweite Tag auf der argentinischen Seite verlief deutlich entspannter. Die Frage welche Seite nun schöner ist, lässt sich meiner Meinung nach nicht eindeutig beantworten. Brasilien lockt mit Reizüberflutung, bietet alles im Überfluß und geizt nicht mit seiner Schönheit, Argentinien verhült sich mehr, ziert sich ein wenig um einem dann in einem überaschenden Moment seine geballte Pracht entgegenzuschleudern. Ich finde man sollte sich selbst ein Bild von beiden Seiten machen und keine Ausrede für nur eine Seite finden.
Das besondere an dieser Tour ist, dass ich mich hier mit Siola treffe. Uns verbindet eine lange gemeinsame Vorbereitungszeit der Weltreiseplanung sowie ein ähnliches Gefühlsleben vor und während der Reise. Ich finde, für Langzeitreisende gibt es schlichtweg keine andere Möglichkeit, außer sich irgendwo in der Welt auf ein Bier oder Caipirinha zu treffen und ich kann es allen anderen nur Empfehlen. Insofern bin ich froh, dass es so überaus gut geklappt hat. Es scheint sich zu bestätigen, Reisen macht glücklich und ich fieber den nächsten Stationen meines kleinen Abenteuers entgegen. Am Devil’s Throat hatte ich das Glück einen Regenbogen zu sehen und wenn die Geschichte wahr ist, dass am Ende eines Regenbogens ein Topf voller Gold steht, dann wird es die Mühe wert sein, ihn zu suchen. So packe ich wieder meine Sieben-Meilen Stiefel und mache mich auf die Suche, nach Gold, dem Ende des Regenbogens und neuen Geschichten.
Ach ja, auch mein Spanisch macht Fortschritte, ich plapper (manchmal) immer noch sehr sinnloses Zeug, aber die Menschen scheinen mich zu verstehen und – was noch viel wichtiger ist – ich verstehe was mir die Leute sagen wollen.
P.S.: Allen Zuhause und in der Welt, meiner Familie, meinen Freunden, Kollegen, Bekannten und allen Lesern meines Blogs wünsche ich frohe Osterfeiertage.
Sehr sehr sehr sehr geile Fotos.. sieht unglaublich genial aus.. wow! 🙂
Vielen Dank, ist auch unglaublich beeindruckend… und nun bin ich am Ende der Welt, das ist noch mal um den Faktor 10 geiler, totales Kontrastprogramm, meine Synapsen sind nur noch am feiern… unbeschreiblich! 😀
Und wow: Micha bekommt tatsächlich ein bisschen Farbe.. wenn auch mehr rot als braun. 😀
Hey ich hab keine Zeit um mich drei Wochen an den Strand zu legen um Farbe zu tanken 😀 Ich muss die Welt entdecken 😛 Trotzdem Danke für das „Kompliment“ 😀